Wie bei allen Dingen gibt es natürlich auch bei den Chiliheads einen Wettstreit um die schärfste Chili der Welt. Damit einher geht natürlich die begehrte Eintragung ins Guiness Buch der Weltrekorde und der Ruhm die schärfste Schote kreiert zu haben. Ich habe hier die 20 schärfsten Chilis zusammengetragen, jede Sorte war mal, wenn auch nur sehr kurz, die schärfste Chili der Welt!
Derzeit mißt die schärfste Chili der Welt über 2 Mio. (2.000.000!) SHU (Scoville Heat Units)! Klar kann man diese Chilischoten nicht mehr einfach so essen, da der Schärfeschmerz unerträglich ist; nicht nur im Mund und Rachenraum, nein auch im Magen erzeugt diese extreme Schärfe starke Schmerzen und Unwohlsein bis hin zur Bewusstlosigkeit. Also ganz klar nichts für ungeübte – auch versierte Scharfesser haben damit echte Probleme.
Ich empfehle bei den nachfolgenden Chilisorten extreme Vorsicht, da auch geübte Chiliesser mit dieser extremen Schärfe kämpfen müssen. Erfahrene Chiliheads essen erst gar keine ganze oder halbe Chili der schärfsten Sorte. Einen kleinen Vorgeschmack auf was passieren kann zeigt Euch dieses Video:
Schmeckt man da überhaupt noch etwas?
Mit dem Geschmack ist das so eine Sache. Menschen die scharfes Essen nicht gut vertragen werden ausser der Schärfe überhaupt nichts mehr spüren und die superscharfen Chilis meiden. Chilifans, die es gewohnt sind scharf zu essen, können durchaus die unterschiedlichen Geschmacksnuancen der verschiedenen Chilibeeren erkennen und schmecken. Durch regelmäßiges scharfes Essen steigert man die Toleranzgrenze und gewöhnt sich an die Schärfe. Vorsichtig muss man aber immer sein bei den scharfen Schoten, manchmal hat man an einem Strauch einige milde und ein oder zwei superscharfe Chilischoten.
So aber jetzt beginnen wir mit den Top20 der schärfsten Chilis der Welt:
Platz 1: Carolina Reaper mit 2.200.000 SHU
Chiligattung: Capsicum chinense
Mit Ihrer Eintragung ins Guiness Buch der Weltrekorde verteidigt die Carolina Reaper seit 2013 den Rang als schärfste Chili der Welt. Sie hat die Trinidad Moruga Scorpion abgelöst und um nahezu 10{c6ec942599f8336613609889feaaf3b72b4853a7f5d098c842748b80b4353fa8} SHU an Schärfe überragt. Ursprünglich wurde die Carolina Reaper als Züchtung unter dem Namen HP22B geführt und in South Carolina von ED Currie gezogen. Die genauen Chilieltern sind allerdings unbekannt, wodurch sich alle Quellen nur auf Vermutungen stützen; die scharfe Chilischote scheint eine Kreuzung einer karibischen Habanero und der pakistanischen Naga-Variante zu sein.
Der Geschmack der Carolina Reaper ist fruchtig süß mit Röstaromen, und dann beißt sie gnadenlos zu – eine Schärfeexplosion die unaufhaltsam und unerbittlich aus dem Rachen emporsteigt und einem durch den ganzen Körper fährt. Diese Chilischote ist mit extremer Vorsicht zu geniessen!
Ein verdienter 1. Platz unter den schärfsten Chilisorten weltweit!
Platz 2: Trinidad Moruga Scorpion mit 2.090.231 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Geschlagen um etwa 200.000 SHU und von der Carolina Reaper auf Platz 2 verbannt ist die aus der Karibik stammende Trinidad Moruga Scorpion. Ihren Namen bekam diese Trinidad Scorpion Züchtung von dem Ward Moruga in Trinidad Tobago, wo sie heimisch ist. Vertreter der Trinidad Familie zeichnen sich durch ihren hohen Schärfegrad aus, und sind in den Top 20 öfter Vertreten, sogar in weitergezüchteter Form wie zB die 7 Pot Chilisorten. Im Jahre 2012 sicherte sich die Moruga Chili den Titel schärfste Chili der Welt bis sie 2013 von der Carolina Reaper überboten wurde.
Der Geschmack der etwa Golfballgroßen Chilibeeren ist als fruchtig süß zu beschreiben. Auch bei dieser extrem scharfen Chili sticht direkt nach dem fruchtigen Geschmack der Scorpion gnadenlos zu und die Schärfe überrollt einen. Auch bei dieser Schote ist extreme Vorsicht im Umgang undVerzehr geboten!
Platz 3: 7 Pot Douglah mit 1.853.936 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Mittlerweile ist die Züchtung der 7 Pot Familie als eigenständige Chiliart akzeptiert, hat man bisher doch versucht sie der Trinidad Scorpion oder Habanero zuzuordnen. Nun die 7 Pot Douglah oder auch 7 Pot Chocolate genannt hat den Ruf die aromatischste Chili der Welt zu sein! Ihr Geschmack hat das fruchtige Aroma einer Habanero mit einer rauchigen Note und der stechenden Schärfe eines Trinidad Scorpions. Die Fruchtform sieht aus wie eine Mischung aus Habanero und Bhut Jolokia (Ghost Pepper), das Farbenspiel während der Reifung ist phänomenal. Die Chilischote der Douglah reift von stechend grün über leuchtend violett nach schokoladenbraun.
Der Name 7 Pot (7 Pod) rührt angeblich daher, dass eine Chilibeere ausreicht um die Speisen in 7 Koch – Pötten ordentlich mit würziger Schärfe und Aroma zu versorgen. Eine wunderbare Chilisorte, die gleich mehrere Vertreter in den Top 20 der schärfsten Chili der Welt vorweisen kann.
Platz 4: 7 Pot Primo mit 1.473.480 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Gleich der nächste Sproß der 7 Pot Familie, die 7 Pot Primo (7 Pod primo). Diese 7 Pot Chili allerdings wurde in Louisiana gezüchtet. Namensgeber dieser mittlerweile stabilen Chilizüchtung ist der in den USA lebende Troy Primeaux (Spitzname: Primo). Er kreuzte 2005 die beiden Sorten Naga Morich aus Bangladesh und 7 Pot aus Trinidad. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und muß auch in Geschmack und Schärfe seinen Familienangehörigen in nichts nachstehen. Die Wuchsformen der Chilibeere sind etwas klumpig und können zeitweise auch den Scorpion typischen Stachel haben, dennoch wird die Züchtung als stabil angesehen, immerhin besteht sie nun seit 12 Jahren!
Wie auch die anderen 7 Pot Chilis ist der Geschmack blumig, fruchtig mit einer unerbittlichen Schärfe.
Platz 5: Trinidad Scorpion Butch T mit 1.463.700 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Mit der Butch T haben wir gleich den nächsten Vertreter der Trinidad Scorpion in der Liste der schärfsten Chili weltweit. Im März 2011 bestätigte ein Labortest den Wert von damals unglaublichen 1.463.700 SHU mit denen es die Butch T dann auch ins Guiness Buch der Weltrekorde schaffte wo sie erst 2013 von der Carolina Reaper abgelöst wurde. Benannt wurde die Trinidad Scorpion Butch T von Neil Smith, der die Samen aus Mississippi vom Saucenhersteller Butch Taylor bekam. Wie die meisten TS hat auch die Butch T den typischen Stachel der an einen Scorpionstachel erinnert und genauso sticht die Schärfe der Reaper gnadenlos zu. Ich empfehle keine ganze Chilibeere auf einmal zu essen – selbst Stücke davon sind schon so unsagbar scharf, dass erfahrene Chiliheads um Luft ringen und um Schärfeerleichterung winseln!
Platz 6: Komodo Dragon mit 1.400.000
Chiligattung: Capsicum Chinense
Aus Europa stammt die Chilizüchtung auf Platz 6 der Komodo Dragon. Gezüchtet wurde die scharfe Schote in Bedfordshire (UK) von Salvatore Genovese auf seiner Gurken und Chilifarm. Vorgestellt wurde die scharfe Chili 2015 und direkt bei der Lebensmittelkette Tesco gelistet und zum Verkauf angeboten.
Ißt man diese Chili so ist man verzückt von ihrem fruchtigen Aroma aber nach ungefähr 10 Sekunden kommt die unbeschreibliche Schärfe vom Rachen zurück in den Mund und schlägt gnadenlos zu. Laut Tesco ist es die beliebteste Chilischote 2015 gewesen und wurde direkt auch für das Jahr 2016 als fixer Sortimentsbestandteil geführt. Auch England kann scharf! Mit seinen 15 Jahren Erfahrung in der Chilizucht hat sich Salvatore mit dieser Chili einen Namen in der Chiliwelt gemacht und eine Schote für echte Chililiebhaber.
Auf Grund der Schärfe der Chilibeere trägt die Verpackung einen Warnhinweis:
Nicht die Ganze Frucht essen!
Platz 7: Naga Viper mit 1.382.118 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Auf Platz 7 der schärfsten Chilis der Welt wieder eine englische Züchtung: Naga Viper. Der Chilifarmer Gerald Fowler kreierte diesen Hybriden aus drei Sorten:
- Naga Morich
- Bhut Jolokia
- Trinidad Scorpion
Alle drei Sorten gehören zu den schärfsten Chilis der Welt! Der Hybrid Naga Viper gillt als unstabile Chilisorte, weshalb das Aussehen variieren kann. Dennoch schaffte die Chili es 2011 kurz ins Guinnessbuch der Rekorde, wurde aber relativ schnell durch die Trinidad Moruga Scorpion abgelöst wurde.
Wie auch beim Komodo Dragon schmeckt die Naga Viper anfangs sehr fruchtig allerdings wird dieser aromatische Geschmack sehr rasch von einer fast tödlichen Schärfe überrollt. Den Namen Viper hat diese Chili wohl zu recht erhalten.
Platz 8: 7 Pot Brain Strain mit 1.350.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Exotische Chili-Sorten haben es höllisch in sich, wie 7 Pot Brain Strain eindrucksvoll beweist. Nicht nur genetisch, sondern auch geschmacklich weist die Sorte eine starke
Ähnlichkeit zum ebenfalls aus Trinidad stammenden Moruga Scorpion auf. Mit seinen 7-stelligen Scoville-Werten belegt 7 Pot Brain Strain Platz 8 in den Top 20 der schärfsten Chilis der Welt. Die außergewöhnliche Form der Früchte verlieh dieser ungewöhnlichen Sorte ihren interessant klingenden Namen. Durch die unebene Oberfläche und der eingedrückten Spitze erinnern die Schoten des ertragreichen7 Pot Brain Strain Chili entfernt an ein Gehirn. Auch die Zahl 7 im Namen kommt keinesfalls von ungefähr. Mit seiner Schärfe soll der Chili mit nur einer Schote 7 Kochtöpfe (Pots) schärfen können. Wer sich einmal auf das Geschmackserlebnis einlässt, wird dies nach wenigen Sekunden schnell bestätigen können.
Im Vergleich zu anderen Sorten sind die Früchte von 7 Pot Brain Strain verhältnismäßig groß und bieten während der Reife ein beeindruckendes Farberlebnis von Grün nach Gelb. Noch bevor die unerbittliche Schärfe zuschlägt, kann der wagemutige Esser sich vom süßen, zitrusartigen Aroma der früh reifenden Schoten überzeugen.
Platz 9: 7 Pot Barrackpore mit 1.300.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Eine 7-Pot Chili-Sorte kommt bekanntlich nicht allein. Die Schärfe des 7 Pot Barrackpore Chilis erinnert entfernt an Trinidad Scorpion bzw. Bhut Jolokia. Auch hier soll eine Frucht ausreichen, um 7 gut gefüllte Kochtöpfe zu schärfen. Wer dies nicht glaubt, sollte selbst eine Geschmacksprobe nehmen. Abhängig vom Reifegrad sind die Schoten weniger süß als andere 7 Pot Sorten, bestechen aber durch ihren aromatisch fruchtigen Geschmack. Von diesem Aroma darf man sich nicht täuschen lassen, bereits nach wenigen Sekunden entfaltet der Chili im Mund seine volle, scharfe Wirkung.
Die großen Schoten mit ihrer unebenen Oberfläche ähneln Habaneros, mit ca. 5 cm Länge gehört 7 Pot Barrackpore zu den größten und ertragreichsten der 7 Pot Sorten. Der Name des super-scharfen Chilis ist auf den Entdeckungsort der Pflanze zurückzuführen, die Stadt Barrakpore in Trinidad. Die Früchte sind für fruchtig scharfe Soßen und Dips geeignet, lassen sich auch trocknen und in Pulverform im Gewürzschrank aufbewahren. Ein Schärfeerlebnis der speziellen Art.
Platz 10: Trinidad Scorpion mit 1.200.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Eine Variante dieser karibischen Sorte, die Trinidad Scorpion Moruga, verdrängte im Jahr 2012 den Bhut Jolokia Chili vom 1. Platz der schärfsten Chilis der Welt. Mit 1.200.000 SHU kann die Trinidad Scorpion nicht ganz mit dem Schärfegrad der Scorpion Moruga mithalten. Jedoch sollten besonders Ungeübte und Gelegenheits-Chili- Esser die „heißen“ Eigenschaften dieser Chili-Sorte keinesfalls unterschätzen oder gar auf die leichte Schulter nehmen. Denn der Vergleich mit dem schmerzhaften Biss eines Skorpions ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Das Kuriose: Ihren Namen erhielt die Pflanze keinesfalls wegen ihrer Schärfe, sondern aufgrund des kleinen spitzen “Stachels”, welchen die lampionförmigen Schoten des Chilis aufweisen.
Die Früchte der buschig wachsenden Pflanze werten mit ihrem exotisch- fruchtigem Aroma Soßen, Dips und Fleischgerichte gleichermaßen auf. Wer sich an der exotischen Würze des Trinidad Scorpion(s) gerne länger erfreuen will, kann die Schoten problemlos trocknen und als Pulver im Küchenschrank aufbewahren. Die 1.200.000 Scoville dieses Chilis bringen die Geschmacksnerven garantiert ins Schwitzen.
Platz 11: 7 Pot Jonah mit 1.200.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Fruchtig-aromatisch und kombiniert mit dem höllisch scharfen Biss eines Skorpions: Mit 1.200.000 Scoville gehört die 7 Pot Jonah vollkommen zu Recht zur Top 20 der schärfsten Chilis der Welt. Der Vertreter der 7 Pot Sorten ist größer als 7 Pot Red und stammt wie seine Verwandten aus der Karibik. Während Neulinge bereits nach einem Bissen nach Atem ringen dürften, erfreuen sich Kenner und Genießer an seinem fruchtigen Geschmack. Das Aroma soll die anderen 7 Pot Chilis zweifellos in den Schatten stellen – glaubt man den Aussagen von erfahrenen Chili-Freunden. Seine Schärfe baut sich im Mund langsam auf und hält eine ganze Weile an.
Die roten Früchte der vielseitigen 7 Pot Jonah ähneln in ihrer Form Habaneros, weisen jedoch eine unebene Oberfläche auf. Markant ist dabei der kleine skorpionartige Stachel der Schoten. Wie bei allen anderen 7 Pot Sorten ist der Beiname „7 Pot“ darauf gemünzt, dass eine einzige Frucht zum Schärfen von 7 gefüllten Töpfen (Pots) ausreichen würde. Hobbygärtner können sich über ein Farberlebnis freuen. Denn während ihrer Reifung bestechen die Schoten durch ihre sattgrüne Farbe, welche über orange schlussendlich zu rot hin wechselt.
Platz 12: 7 Pot Infinity (Infinity Chili) mit 1.176.182 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Die Vertreter der 7-Pot-Familie sind in den Top 20 der schärfsten Chili-Sorten der Welt zahlreich vertreten. 7 Pot Infinity steht in puncto Schärfe seinen Artverwandten in nichts nach. Nur wenige Augenblicke bleiben Zeit, um den fruchtig-aromatischen
Geschmack der Schoten wahrzunehmen. Direkt danach wird man von einer Schärfe-Welle überrollt, welche einem die Tränen in die Augen treibt und heftig nach Luft schnappen lässt. So zumindest ist es dem Züchter Nick Woods aus England nach dem Verzehr der Früchte ergangen.
7 Pot Infinity, häufig auch als Infinity Chili bezeichnet, ist eine eher zufällig entstandene Chili-Sorte. Die Pflanze mit den höllisch scharfen Schoten ist eine Gewächshaus-Kreation aus Großbritannien. Im Februar 2011 konnte sich der Chili immerhin 14 Tage lang auf Platz 1 der schärfsten Chilischoten der Welt behaupten. Sehr schnell wurde er dann allerdings von Naga Viper abgelöst. Die Besonderheit: Die gemessene Scoville Einheit wurde in verschiedenen Tests im nachhinein noch einmal deutlich nach oben korrigiert. Nick Woods selbst sprach eine Empfehlung gegen den Verzehr der rohen Schoten aus. Der Züchter selbst hatte beim ersten Genuss die Schärfe der Infinity Chili scheinbar deutlich unterschätzt.
Platz 13: Bedfordshire Super Naga 1.120.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Bedfordshire ist eine beständige Grafschaft im Osten von Großbritannien und sollte den Freunden der Chili-Schärfe eindeutig ein Begriff sein. Genauer definiert die Blunham Farm, welche die Geburtsstätte der Bedfordhire Super Naga ist. Mit einem Scorville von 1.120.000 hat es der Chili in sich. Die leuchtend rote Färbung der leicht runzligen Schote mit dem kleinen Stachel sticht einem schon von Weitem ins Auge. Der fruchtige Geschmack wird nach ungefähr 30 Sekunden von der Schärfe abgelöst. Diese baut sich langsam im Mund auf und hält minutenlang an. Wer das erste Mal in den Chili-Genuss kommen möchte, sollte auf keinem Fall mit dieser Sorte anfangen.
Die Schärfe dieses Chilis darf keinesfalls unterschätzt werden. Nicht ohne Grund wird auf jede Verpackung folgende Warnung aufgedruckt: „Hautirritierend. Vermeide Kontakt mit den Augen. Hände gründlich waschen, um Reizungen und Beschwerden zu verhindern. Salvatore Genovese, der Züchter, ist stolz auf seine scharfe Schönheit. Wohl mag es auf den britischen Inseln schärfere Chili- Sorten geben, allerdings ist die Bedfordshire Super Naga bis dato der schärfste Chili, welcher offiziell in englischen Supermarkt-Regalen erhältlich ist.
Platz 14: Gibraltar (Spanish Naga) mit 1.086.844
Chiligattung: Capsicum Chinense
Was kommt dabei heraus, wenn Naga Peppers aus Indien in Großbritannien eine Chili-Sorte entwickelt, welche unter der heißen Sonne Spaniens angebaut wird? Die Gibraltar Naga, bekannt auch unter dem Namen Spanish Naga. Ihren Scorville von 1.086.844 erreichen die Schoten durch die Kunststoffplanen, unter welcher die Pflanzen wachsen und reifen. Die hohen Temperaturen unter der Folie lösen bei den Gewächsen Stress aus, wodurch die Schoten ihre nicht zu unterschätzende Schärfe entwickeln. Erfahrene Chili-Freunde können sich an dem fruchtigen, leicht zitrusartigen Aroma der spanischen Naga erfreuen. Zusätzlich begleitet eine herzhaft-süße Note den Geschmack. Zumindest für einige Augenblicke, ehe die Schärfe wie der Zahn einer spanischen Giftschlange zuschlägt. Mit einer Größe von über 7 cm sind die Früchte mit dem oben verjüngenden Ende und der leicht verschrumpelten Haut wirklich beeindruckend.
Auch wenn die Naga Gibraltar „nur“ Platz 14 der schärfsten Chilis der Welt belegt, sollten Neugierige und Ungeübte die Schärfe dieser Sorte keinesfalls unterschätzen.
Platz 15: Bhut Jolokia (Ghost Pepper) mit 1.041.427 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Ehemals selbst die schärfste Chili der Welt gewesen: Naga Morich, Naga Jolokia, Bhut Jolokia, Bih Jologhia, Raja Mircha – der Geister-Chili ist unter verschiedenen Namen bekannt.
Alle diese Begriffe beziehen sich auf ein und dieselbe Sorte, die in vielen unterschiedlichen Regionen nur anders bezeichnet wird. Auch wenn man es aufgrund seines
aktuellen Platzes nicht vermuten mag, aber der Ghost Pepper wurde im Jahr 2007 im Guiness Buch der Rekorde zum Schärfsten aller Gewürze ausgerufen. In der Zwischenzeit wurde der Chili längst von anderen Sorten im Rang verdrängt, trotzdem sollte man seine Schärfe mit einem Scorville von 1.041.427 SHU keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Genießer und Profis wissen sein intensives Aroma zu schätzen.
Bhut Jolokia findet angeblich seit Jahrhunderten in der indischen Küche Verwendung. Seine etwa 5 cm langen Schoten, mit einem Durchmesser von ungefähr 12 mm, besitzen ein längliches und uneinheitliches Erscheinungsbild. Der berühmte indische Record-Chili bleibt lange knackig und frisch, das Fruchtfleisch könnte man im Vergleich mit anderen Sorten eher als dünn bezeichnen. Der Verzehr von Ghost Pepper ist garantiert nichts für schwache Nerven!
Platz 16: 7 Pot Red (7 Pot Giant) mit 1.000.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Der Habanero-Abkömmling aus der Karibik ist eine interessante Chili-Sorte. Charakteristisch für die buschig wachsende Pflanze sind ihre teilweise handtellergroßen Schoten, welche eine unebene und leicht narbige Oberfläche aufweisen. Bei dieser Chili-Gattung wird das Capsaicin von den Drüsen der Plazenta und der Innenseite der Haut gebildet. Der leicht süßliche Geschmack der Früchte ist nur von kurzer Dauer, denn wenige Augenblicke später tritt die teuflische Schärfe zum Vorschein. Kenner ziehen hinsichtlich des “feurigen” Aromas des Chilis gerne Vergleiche zu Bhut Jolokia und Naga Morich.
Im Gegensatz zu anderen Chilis ist 7 Pot Red eine eher selten anzutreffende Sorte. Wie bei den anderen 7 Pot Arten greift auch hier das Gerücht, dass die Schärfe von nur einer einzigen Schote ausreicht, um 7 gut gefüllte Kochtöpfe zu würzen. Gourmets dürfen sich auf alle Fälle über eine geschmackvolle Chili-Sorte freuen, deren Schoten sich leicht trocknen und für den Küchenschrank konservieren lassen.
Platz 17: Naga Morich (Dorset Naga) mit 923.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Der ursprünglich aus Bangladesch und Indien stammende Schlangen-Chili ist eng mit den Jolokia-Chilisorten Bih, Naga und Bhut verwandt, was sich auch im Schärfegrad und in der Schotenform bemerkbar macht. Der Name „Dorset Naga“ bezeichnet eigentlich die stabilere Nachzucht der ursprünglichen Naga Morich. Diese erbfeste Sorte wurde erst 1990 von zwei Agrarwissenschaftlern aus der englischen Grafschaft Dorset gezüchtet. Beide Chili-Arten werden in der Kennerszene mittlerweile in einem Atemzug genannt. Die eiförmigen, ungefähr 5 cm langen Früchte haben es aromatisch in sich, sind schärfetechnisch nicht für ungeübte Esser geeignet. Abhängig von den Umgebungstemperaturen kann der Scoville schwanken. Der Gehalt an Capsaicinoide wurde im Jahr 2005 mittels eines HPLC-Messgerätes auf 923 000 SHU bestimmt. Unter optimalen Bedingungen, sprich bei hohen Temperaturen und einer konstanten Luftfeuchtigkeit, kann dieser ermittelte Wert aber durchaus auch bei 1 Million Scoville liegen. Naga Morich ist im Vergleich zu anderen Chili-Sorten sehr dickfleischig. Der Aufwand ist deswegen geringfügig höher, um die Schoten zu trocknen. Speziell in Öl und als Pulver kann der Dorset Naga sein volles Aroma entfalten.
Platz 18: Red Savina Habanero mit 577.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Ursprünglich wurde der Red Savina Chili von einer Firma in Walnut, Südkalifornien, rein aus Gründen der Capsaicin-Gewinnung gezüchtet. Recht schnell erfreute man sich aber am intensiven, leicht süßlichen Aroma der Sorte. Die Schoten, frisch oder zu Hot-Saucen verarbeitet, traten ihren Siegeszug um die Welt an und erfreuen sich nach wie vor bei Kennern von scharfen Speisen großer Beliebtheit. Bis zum Jahr 2006 konnte die Habanero-Variante im Guinness Buch der Rekorde ihren Titel als schärfster Chili der Welt verteidigen, ehe die Habanero Franciska dann diesen Platz einnahm. Mittlerweile haben andere Züchtungen die Red Savina längst auf die unteren Ränge verwiesen.
Mit einem Gehalt von knapp 4 {c6ec942599f8336613609889feaaf3b72b4853a7f5d098c842748b80b4353fa8} Capsaicin ist der Chili trotzdem nichts für den abendlichen Snack zwischendurch. Denn auch die Schärfe von 577 000 SHU hat es noch in sich und lässt einem buchstäblich die Tränen in die Augen schießen. Die faltigen, lampionförmigen Früchte erreichen
eine beachtliche Länge von bis zu 5 cm. Auf den ersten Blick könnte man sie fast mit den
artverwandten, aber harmlosen Paprikaschoten verwechseln.
Platz 19: Caribbean Red Habanero mit 475.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Leuchtend rot und in der Form einer faltigen Paprikaschote präsentieren sich die Früchte dieser
Chili-Sorte. Caribbean Red Habanero vereint karibische Schärfe und ein fruchtig-rauchiges Aroma
in sich. Gerüchten zufolge können sich Freunde der würzigen Schärfe über einen intensiven zitrusartigen Abgang freuen. Doch dazu muss man es erst einmal schaffen, denn mit einem Scoville von 475.000 gehört diese Chili-Sorte immerhin noch zu den Schärfsten der Welt. Wie alle
Habaneros, enthält auch Caribbean Red Chili einen hohen Anteil an Capsaicin. Schoten verarbeiten und dann direkt Kontaktlinsen einlegen ist übrigens keine empfehlenswerte Kombination, sofern man nicht gerade auf höllische Schmerzen und stark gerötete Augen steht.
Bei den Hobbygärtnern unter den Chili-Freunden kommen besonders die schönen duftenden Blüten der buschig wachsenden Chili-Pflanze an. Auch wenn diese nicht für den Mittagstisch geeignet sind, so fördern sie dennoch die Vorfreude auf die kommende Chiliernte der Caribbean Red
Habanero.
Platz 20: Congo Black (Chocolate Habenero) mit 425.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Platz 21: Scotch Bonnet Habanero mit 350.000 SHU
Chiligattung: Capsicum Chinense
Dieses Habanero ist ein Klassiker der einfach in den Top Chilis nicht fehlen darf!
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