Warum sollte man Anzuchterde verwenden?
Chilis sind einfach zu kultivieren. Für ein gesundes Wachstum der Pflanzen und eine ertragreiche Ernte ist aber etwas Vorbereitung nötig. Ein wichtiges Augenmerk liegt auf der Aussaaterde. Die Wahl des richtigen Erdreichs kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Bei der Anzucht sollte man auf eine Substratmischung zurückgreifen. Dies bietet den Samen einen optimalen Start ins Leben. Und auch die Gefahr von Krankheiten wird minimiert. Die Pflanzen mit den scharfen Schoten sind wärmeliebend. Ähnlich wie die artverwandten Tomaten und Paprika gehören Chilis zu den Starkzehrern. So werden Gewächse mit einem hohen Bedarf an Nährstoffen bezeichnet. Zur Anzucht der Samen ist diese Info jedoch wenig relevant. Denn zu viel Dünger kann den Keimlingen schaden. Die feinen Wurzeln sind in den ersten Tagen empfindlich. Eine zu hohe Dosis von Nährstoffen kann den Keimlingen „Verbrennungen“ zufügen. Grund genug, um auf mageres Substrat zurückzugreifen.
Vorteile und Eigenschaften von Anzuchterde
Bei Anfängern der Chili-Anzucht taucht nun mit Sicherheit die Frage auf, was man unter dem speziellen Substrat versteht. Im Handel beispielsweise könnte man Erde zur Anzucht käuflich erwerben. Oder man stellt sie unkompliziert selbst her. Der extra Boden für die Samen hat in der
Regel folgende Vorteile:
- Er ist relativ nährstoffarm.
- Frei von Keimen und Schädlingen.
- Schützt vorbeugend vor Staunässe.
Eine weitere wichtige Eigenschaft: Durch ihre Konsistenz verklumpt die Aussaaterde nicht. Die Wurzeln der Pflanzen können sich optimal entwickeln. Und überschüssiges Gießwasser fließt zügig ab. Denn stehende Nässe begünstigt einen Pilzbefall und führt oft zum Tod der betroffenen Gewächse.
Anzucht in Blumenerde
Die Aussaat in normaler Blumenerde kann funktionieren. Diese Variante hat jedoch einen entscheidenden Nachteil. Denn nach der Keimung begeben sich die Wurzeln der Keimlinge auf die Suche nach Nährstoffen. In herkömmlicher Blumenerde werden sie rasch fündig. Das Ergebnis: Die jungen Pflanzen fahren das Wurzelwachstum zurück. In der mageren Anzuchterde sieht dies anders aus. Auf der Suche nach Nährstoffen verstärken sich die unterirdischen Pflanzenteile und bilden ein enges Geflecht aus.
Tipp: Staunässe ist auch bei älteren Pflanzen ein Risikofaktor. Gegossen wird wenig, aber in ausreichender Menge. Anzucht- bzw. Blumenerde muss gut durchfeuchtet sein, ohne dass sich Pfützen darauf bilden. Eine Drainage leitet das Wasser zügig von den Wurzeln weg. Diese besteht aus porösen, anorganischen Materialien. Bewährt haben sich für diese Aufgabe beispielsweise Tonscherben oder Perlite.
Gute Bezugsquellen im Internet
Auf der Suche nach guter Erde für die Chili-Aussaat? Suchmaschinen liefern schnell das gewünschte Ergebnis. Sofern ihr eine Lieferung der Anzuchterde direkt nach Hause wünscht. Das Angebot ist vielfältig. Fast jeder Online-Shop, der sich auch nur annähernd mit dem Thema Pflanzen beschäftigt, führt den Artikel „Aussaaterde“ im Sortiment. Verwendet bevorzugt ein Produkt ohne Torf. Fast jede Anzuchterde enthält geringe Mengen von Sand oder Perlit. Dieses Material lockert das Erdreich auf.
Eine Alternative zum herkömmlichen Substrat sind Kokos-Fasern. Diese sind in Block- und Tablettenform erhältlich. Eine gute Anlaufstelle für das magere Substrat sind Online-Shops, die sich auf den Verkauf von Chili-Samen spezialisiert haben.
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Bezugsquellen von Anzuchterde vor Ort
Nicht jeder ist ein Freund von Internetkäufen. Auch klassische Gärtnereien und Baumärkte existieren nach wie vor. Und führen normalerweise auch die gewünschten Artikel im Sortiment. Nehmt euch etwas Zeit und schnappt euch bei Bedarf den nächsten Fachberater. Der Vorteil: Ihr könnt das Objekt der Begierde vor Ort kaufen und anschließend sofort mit nach Hause nehmen. Die Anzucht kann beginnen.
Wie man Anzuchterde selber macht
Erde für die Aussaat könnt ihr mit geringem Aufwand selbst herstellen. Auch die Kosten halten sich in Grenzen. „Gebrauchte“ Erde aus dem Vorjahr ist optimal. Wenn ihr die Möglichkeit habt, greift darauf zurück. Dieses Substrat ist relativ nährstoffarm und als Aussaaterde geeignet. Wenn nicht vorhanden könnt ihr die Anzuchterde aber auch anderweitig herstellen.
Ihr braucht:
- Sand
- Blumenerde
- Holzfasern
- Anzuchttöpfe
Nehmt ganz normale Blumenerde. Keine, die für Rhododendron oder Sukkulenten gedacht ist. Die herkömmliche Blumenerde aus dem Supermarkt erfüllt ihren Zweck. Sofern ihr sie mit unseren Tipps aufbereitet. Vermengt die Komponenten im folgenden Verhältnis: 20 % Sand, 60 % Erde und 20 % Holzfasern. Dann ab damit in die Anzuchttöpfe und ordentlich mit Wasser anfeuchten.
Kurze Erklärung: Die Fasern aus Holz sorgen für eine luftige Konsistenz der Erde. Sie zersetzen sich rasch und haben einen niedrigen ph-Wert. Als Ersatz könnt ihr auch Kokos-Fasern verwenden. Der Sand lockert das Substrat zusätzlich auf und verhindert Staunässe. Eine gute Alternative dafür sind Perlite.
Weitere Möglichkeiten zur Herstellung von Aussaaterde
Es gibt noch andere Möglichkeiten, um an gute Anzuchterde zu gelangen. Greift dazu auf normale Gartenerde zurück. Diese sollte noch nicht mit Dünger bzw. Kompost versetzt worden sein. Wenn doch, erhöht einfach den Anteil von Sand. Auch bei Gartenerde hat sich der mineralische Stoff bewährt. Der kleine Nachteil des Substrats aus dem Garten: Das Erdreich ist oft mit Keimen oder Pilzen belastet. Aber auch diese lassen sich leicht beseitigen. Mit etwas Hilfe aus der Küche könnt ihr die Anzuchterde sterilisieren.
Mikrowellenmethode→ Füllt dafür das aufbereitete Substrat in eine mikrowellengeeignete Form. Bewährt hat sich beispielsweise Glasgeschirr. Bei 800 Watt wird die Erde für ungefähr 10 – 15 Minuten erwärmt. Vor der Aussaat gut abkühlen lassen.
Backofenmethode → Nehmt ein feuerfestes Gefäß und erhitzt die Erde im Backofen für 30 Minuten bei 180 °C. Einige Stunden abkühlen lassen, ehe ihr die Samen ausbringt. Vorsicht, die Erde bleibt lange heiß!
Gefriermethode → Diese Variante ist das genaue Gegenteil zu den beiden vorher genannten. Friert die Anzuchterde für ein paar Tage ein. So stellt ihr sicher, dass keine Insekteneier oder unliebsame Kräuter überleben.
Warum wird Anzuchterde sterilisiert?
Es ist keine gute Idee, einfach Erde aus dem Garten für die Anzucht zu nehmen. Dies gilt speziell für die Keimung auf der Fensterbank. Wer schon einmal eine Plage von Schildläusen oder Trauermücken im Haus hatte, weiß warum. Auch im Gewächshaus können die Insekten zur Plage werden. Im Garten oder auf der Terrasse stören diese Lebewesen kaum. Sie sind Teil der Natur und eine ergiebige Nahrungsquelle für andere Tiere. In eurem Zuhause sieht es anders aus. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, euren Sämlingen den besten Start ins Leben zu bieten. Komplett frei von Insekten, Pilzen und anderen Keimen. Sterilisiert auch gekaufte Erde für Blumen vor der Verwendung. Denn die Artikel aus dem Super- oder Baumarkt sind häufig mit unerwünschten Zeitgenossen belastet. Macht das Substrat immer keimfrei, ehe ihr euer Saatgut ausbringt.
Lagerung und Aufbewahrung der speziellen Anzuchterde
Nach der Anzucht eurer Chili-Samen könnt ihr die vorbereitete Anzuchterde für ihren nächsten Einsatz aufbewahren. Lagert das Substrat nicht im Garten, sondern schützt es vor Umwelteinflüssen. Die beste Variante: Bewahrt die Erde in einer perforierten Plastiktüte auf. Durch die Löcher kann Luft zirkulieren. Dies beugt Schimmelbildung und Schädlingsbefall vor. Am besten lagert ihr das Substrat in einer kühlen und trockenen Umgebung. Bewährt hat sich dafür beispielsweise ein unbeheizter Keller oder das Gerätehaus im Garten.
Ein weiterer Tipp: Bereitet das spezielle Anzuchtsubstrat für eure Jungpflanzen vor. Zur weiteren Verwendung wird das magere Erdreich einfach mit Kompost aus dem Garten vermischt. Auch ein Dünger aus dem Fachhandel kann verwendet werden. Diese zugeführten Nährstoffe sind optimal für das Wachstum der Stecklinge. Sobald eure Jungpflanzen eine Größe von ungefähr 5 cm erreicht haben, solltet ihr sie in dieses Substrat einpflanzen. Anschließend kräftig mit Wasser angießen.
[…] ausführlichen Bericht findet ihr hier in unserem […]